Die Prüf- und Warnpflicht in der Baupraxis - Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Bei der Abwicklung von Bauvorhaben ist eine gute und kooperative Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ein „must have“. Die Mitteilung von Bedenken gegen Anweisungen oder Beistellungen des Auftraggebers, somit die Prüf- und Warnpflicht, ist ein wichtiger Teil der Kommunikation zwischen den Vertragspartnern.

Im vollen Umfang greift die Warnpflicht des Auftragnehmers ab dem Vertragsabschluss. Nun riskiert der Auftragnehmer, für fremde Fehler zu haften, weil sein Fehler der Nicht-Warnung die Fehler des Auftraggebers bei Anweisungen oder Beistellungen überlagert. Dieses Risiko des Auftragnehmers umfasst Entgeltverlust, Gewährleistung und Schadenersatz. Die Kehrseite dieses Risikos ist die Chance des Auftragnehmers, die Mitteilung der Bedenken mit Vorschlägen zur Verbesserung der Anweisungen oder Beistellungen des Auftraggebers zu verknüpfen, die eine bessere Bauausführung und auch Zusatzangebote ermöglichen.

Zielgruppe:

• Auftragnehmer: Projektleiter, Bauleiter, Techniker, Bauwirtschaftler
• Auftraggeber: Projektleiter, ÖBA
• Architekten, Ziviltechniker und technische Büros
• Bauwirtschaftsberater
• Unternehmensberater im Baubereich

Inhalt:

• Welche Rechte und Pflichten resultieren aus der Prüf- und Warnpflicht des Werkunternehmers?
• Rechtliche Grundlagen gemäß ABGB und ÖNORM B 2110
• Gegenstand der Prüfplicht
• Stufen und Umfang der Prüf- und Warnpflicht
• Inhalt, Form und Zeitpunkt der Warnung
• Besondere Prüfpflichten in den Werkvertragsnormen B 22xx
• Entfall der Prüf- und Warnpflicht
• Vorvertragliche Prüf- und Warnpflichten – Unterschiede zwischen Vorvertrags- und Vertragsstadium
• Folgen versäumter Aufklärungs-, Hinweis- oder Warnpflicht
• Gewährleistung, Schadenersatz oder Entgeltverlust
• Beispiele aus der Judikatur
• Warnschreiben – Musterbriefe
• Checklisten zur praktischen Umsetzung

Zielsetzung:

Die Prüf- und Warnpflicht beim Bauvertrag führt häufig zu Spannungen und Diskussionen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer und kann gravierende Kostenfolgen für den Auftragnehmer nach sich ziehen.

Verschaffen Sie sich bei diesem Seminar einen praxisnahen Überblick über Ihre Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit der Prüf- und Warnpflicht mit dem Ziel einer konfliktfreien Abwicklung von Bauverträgen. Erfahren Sie Top-Aktuelles, wie Sie Haftung vermeiden und Mehrkostenforderungen vorbereiten bzw. abwehren können.

Hinweis:

Die Anmeldungen zu allen Veranstaltungen müssen schriftlich per Post, E-Mail, Fax oder via Internet erfolgen. Da wir bei unseren Veranstaltungen eine begrenzte Teilnehmeranzahl haben, erfolgt die Reservierung der Teilnehmerplätze in der Reihenfolge der Anmeldeeingänge. Die endgültige Entscheidung, ob ein Kurs auf Grund der angemeldeten Teilnehmeranzahl durchgeführt wird, fällt in der Regel 14 Tage vor Kursbeginn. Nur in Ausnahmefällen wird damit bis eine Woche vor Kursbeginn zugewartet. Es ist daher empfehlenswert, wenn Sie sich ehest möglich - also schon vor der 14-Tage-Frist - zum Kurs anmelden, da Ihre Anmeldung entscheiden für das Zustandekommen des Kurses sein kann!

Bei diesem Seminar wird das Skriptum im Sinne der Nachhaltigkeit nur digital ausgegeben. Auf Wunsch stellen wir die Seminarunterlagen auch gedruckt zur Verfügung.

Seminarleiter:

FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Doris Link
FH-Campus Wien, Geschäftsführerin COO,
ECC-Bauprozessmanagement GmbH, geschäftsführende Gesellschafterin